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Bier ist Deutschland - der Biergarten auch!

Der Biergarten hat seinen Ursprung im Ausschank von Bier durch den Brauer aus einem Bierkeller, ohne dass dieser das eigentlich erforderliche Krugrecht (ein spätmittelalterliche Recht zur gewerblichen Bewirtung von Gästen in einer Gaststätte "Krug") besaß.

Zudem konnte in München das damals vorwiegend untergärig getrunkene Bier nur in den kalten Monaten gebraut werden, wegen der nötigen vier bis acht Grad. Gebraut werden durfte daher (und auch aufgrund der enormen Brandgefahr durch den extrem erhitzen Siedekessel) nur vom 29. September (Feiertag des heiligen Michael) bis zum 23. April (Feiertag des heiligen Georg). Um das untergärige Bier auch im Sommer ausschenken zu können, wurden Bierkeller angelegt - die erzielte Temperatur wurde zusätzlich von oben, durch aufstreuen von Kies und gepflanzten Kastanien als Schattenspender unterstützt. Neben der Lagerung wurde der Bierkeller bald auch zum Ausschank verwendet. Es wurden einfach Bänke und Tische unter die Bäume gestellt. Dieses vertraute Bild eines Biergartens ist bis heute meist geblieben und noch immer ein beliebtes Ausflugsziel. Ihm wird immer noch eine wichtige soziale und kommunikative Funktion zugesprochen. Teilweise ist es auch noch erlaubt, sich die eigenen Speisen, die Brotzeit, mitzubringen. Dies rührt daher, dass den in München gebliebenen Bierbrauer die Gäste ausblieben, da diese sich lieber in den außerhalb der Stadt gelegenen Biergärten aufhielten. Also wurde es den Bierkellern verboten, auch Speisen anzubieten, nur Brot durfte serviert werden. Wollten die Gäste etwas Essen mussten sie ihre Brotzeit selbst mitbringen. In manchen der heutigen Biergärten gibt es einen abgetrennten Bereich, in dem die Gäste ihre Brotzeit selbst mitbringen dürfen - ggf. gibt es außer einer Schenke auch eine Bude mit typischen Speisen wie Hend'l oder Wurstsalat. Offiziell zugelassen wurde die erste Art Biergarten im Jahr 1812 im heutigen Oberbayern. In Bayern wird der Biergarten Wirtsgarten genannt, in Österreich Gastgarten. Der größte Biergarten Deutschlands und zu gleich der größte der Welt liegt in München - der Hirschgarten. Es gibt rund 8000 Sitzplätze. Das Bier wird traditionell aus einem 200 Liter Holzfass ausgeschenkt.

Gut zu wissen

Wie wird Bier hergestellt?

Bier besteht in seinen Grundzutaten aus Wasser, Malz und Hopfen. Für die alkoholische Gärung wird Hefe hinzugefügt – manchmal auch Milchsäurebakterien. In der Regel liegt der Alkoholgehalt in Deutschland und Österreich bei 4,5 % – 6 %. Der früheste Nachweis von Bier stammt aus Asien. Im Mittelalter wurde Bier noch mit vielen verschieden Zutaten gebraut. Da es damals noch einen geringeren Alkoholgehalt als heute hatte und es durch die Bierwürze nahezu Keimfrei war - was man über das Trinkwasser nicht behaupten konnte - wurde Bier auch den Kindern gegeben. Gebraut wurde damals mit obergäriger Hefe (die Umgebungstemperatur sollte hierzu bei 15-20°C liegen). Typisches obergäriges Bier ist Kölsch oder Weißbier. Die Erfindung der Pilsener Brauart ist ein entscheidender Punkt in der Bierbraugeschichte. Der Großteil der heute in Deutschland produzierten Biere ist nach Pilsener Brauart hergestellt - ein untergäriges Bier mit erhöhtem Hopfengehalt. Erstmals ausgeschenkt wurde dieses Bier am 11. November 1842.

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